1. Was ist Künstliche Intelligenz (KI)?

Künstliche Intelligenz bezeichnet Systeme, die Aufgaben übernehmen können, für die normalerweise menschliche Intelligenz erforderlich ist – z. B. Texte verstehen, Fragen beantworten, Bilder analysieren oder Vorschläge machen. KI kann auch in der Selbsthilfe unterstützen: Sie kann Informationen bereitstellen, bei der Organisation oder Planung helfen, oder kreative Impulse geben. Was zu Beginn vielleicht einschüchternd wirkt, kann eine enorme Arbeitserleichterung sein, wenn man sich erstmal damit auseinandergesetzt hat – also keine falsche Scheu!

2. Datenschutz – Was ist zu beachten?

Gerade in der Selbsthilfe liegt besondere Aufmerksamkeit auf dem Datenschutz. Weil viele KI-Tools Daten auf Servern im Ausland verarbeiten (wie etwa den USA), ist wichtig zu beachten:

  • Keine sensiblen persönlichen Daten (z. B. Namen, Diagnosen, Adressen) eingeben
  • Die Erlaubnis zur Weiterverarbeitung der eingegebenen Daten widerrufen (üblicherweise in den Profileinstellungen)
  • Anonyme Nutzung bevorzugen, wenn möglich
  • Datenschutzerklärungen der Tools lesen – besonders bei neuen Anwendungen
  • Open-Source- oder EU-basierte Tools bieten oft mehr Datenschutz

3. Drei kostenfreie KI-Tools für die Selbsthilfearbeit

Um Ihnen den Einstieg in die KI-Nutzung zu erleichtern, empfehlen wir drei Tools, die zur Zeit besonders viel genutzt werden und auch bei der KISS Einsatz finden.

3.1 ChatGPT (integriert z. B. bei OpenAI oder Microsoft Copilot)

Was es kann: Fragen beantworten, Texte schreiben, Ideen entwickeln, Gespräche simulieren.
Einsatzmöglichkeiten in der Selbsthilfe: Themenabende vorbereiten, Texte für Flyer oder Webseiten erstellen, Gesprächsimpulse generieren.
Kosten: Basisversion kostenlos nutzbar.

Mögliche Aufgaben:

  • „Was brauche ich alles für meinen Förderantrag für die GKV-Gemeinschaftsförderung Baden-Württemberg?“
  • „Mit welchem Zitat zum Thema Loslassen können wir heute einen Gesprächsaustausch inspirieren?“
  • „An wen wende ich mich mit Fragen zur Selbsthilfe in Stuttgart?“

3.2 Canva (mit KI-Designfunktionen)

Was es kann: Grafiken, Präsentationen und Flyer gestalten – mit KI-Unterstützung für Layout und Text.
Einsatzmöglichkeiten in der Selbsthilfe: Einladungen, Plakate oder Social-Media-Beiträge gestalten.
Kosten: Viele Funktionen kostenlos, Registrierung erforderlich.

Mögliche Aufgaben:

  • „Erstelle mir einen bunten Flyer mit einer Blume auf der Front zu meiner Veranstaltung.“
  • „Ändere das Design meiner Präsentation.“
  • „Erstelle mir ein Informationsplakat über Selbsthilfe.“

3.3 Whisper (von OpenAI) – Sprach-zu-Text

Was es kann: Gesprochenes in Text umwandeln.
Einsatzmöglichkeiten in der Selbsthilfe: Protokolle von Vorträgen erstellen, Übersetzen, Barrierefreiheit erhöhen.
Kosten: Open-Source, über Apps oder Webseiten nutzbar.

Mögliche Aufgaben:

  • Eine Veranstaltung transkribieren
  • Text in andere Sprachen übersetzen (oder in leichte Sprache)
  • Im Gespräch als Übersetzer dienen

Weiterführende Links

KISS-Artikel zu KI-Themen

KI in der Selbsthilfekontaktstelle:
Die Unterstützung durch KI-Tools ist in mehr und mehr Bereichen nicht mehr wegzudenken. Da auch KISS in ihrer Arbeit darauf zurückgreift, führen wir mit einem kleinen KI-Glossar in diese neue Welt ein und stellen unsere freiwillige KI-Selbstauskunft vor.

Fachartikel

Textsammlung zum Thema KI des Paritätischen
Diese Textsammlung geht hervor aus einer Einführungs-Veranstaltungsreihe des Paritätischen Wohl-
fahrtsverbandes über Künstliche Intelligenz. Die Reihe sowie die nachfolgenden Texte sind Ergebnis
einer engen Zusammenarbeit von Digitalisierungsreferent*innen verschiedener Paritätischer Lan-
desverbände und dem Projekt #GleichImNetz beim Paritätischen Gesamtverband 2023 sowie
darauf aufbauenden Workshops 2024.

Projekt “reframe[Tech] – Algorithmen fürs Gemeinwohl”
Ideen und Angebote für gemeinwohlorientierte Organisationen.

Civic Data Lab
Unterstützt gemeinwohlorientierte Akteur*innen, Datenvorhaben zu planen und umzusetzen.

White Paper: Künstliche Intelligenz und Gerechtigkeit
Wie kann der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) so ausgestaltet werden, dass er zu mehr Gerechtigkeit beiträgt und nicht Ungleichheiten verstärkt? Diese Frage steht im Mittelpunkt eines neuen White Papers, welches im Projekt „Code of Conduct/Demokratische KI“ in Zusammenarbeit mit Vertreter*innen aus 15 zivilgesellschaftlichen Organisationen entwickelt wurde.