20. Dezember

Die vier Kerzen

Vier Kerzen brannten am Adventskranz. Es war still. So still, dass man hörte, wie die Kerzen zu reden begannen.

Die erste Kerze seufzte. „Ich heiße Friede. Mein Licht leuchtet, aber die Menschen halten keinen Frieden, sie wollen mich nicht.“ Ihr Licht wurde immer kleiner und erlosch schließlich ganz.

Die zweite Kerze flackerte und sagte: „Ich heiße Glaube. Aber ich bin überflüssig. Die Menschen wollen von Gott nichts wissen. Es hat keinen Sinn mehr, dass ich brenne.“ Ein Luftzug löschte die zweite Kerze aus.

Leise und sehr traurig meldete sich die dritte Kerze zu Wort. „Ich heiße Liebe. Ich habe keine Kraft mehr zu brennen. Die Menschen stellen mich an die Seite. Sie sehen nur sich selbst und nicht die anderen.“ Und mit einem letzten Aufflackern war auch dieses Licht gelöscht.

Da kam ein Kind in das Zimmer. Es schaute die Kerzen an und sagte: „Aber ihr sollt doch brenen und nicht aus sein!“ Und es fing an zu weinen.

Da meldete sich die vierte Kerze zu Wort: „Hab keine Angst, solange ich brenne, können wir auch die anderen Kerzen wieder anzünden. Denn ich heiße Hoffnung.

Mit einem Streichholz nahm das Kind Licht von dieser Kerze und zündete freudig die anderen Lichter wieder an.

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